In den letzten Wochen ist uns allen bewusst geworden, wie wichtig persönliche Begegnungen sind. Wir alle vermissten unsere Clubabende, bei denen wir uns austauschen konnten, wir vermissten die Treffen mit unseren Freundinnen, wir vermissten unsere Diskussionen und das gute Gefühl zusammen zu gehören, das durch persönliches Plaudern besser spürbar wird. Uns fehlten aber auch die schönen Momente, die unser Frühlingskonzert uns geschenkt hätte, die Poesie der Musik, die wunderbaren Empfindungen, die uns große Künstler spüren lassen, die Gäste, die wir gerne bei uns gehabt hätten, den Nervenkitzel, ob alles gut gehen wird und natürlich auch die Einnahmen des Benefizkonzerts.
Wir haben auf moderne Technologie gebaut, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Und waren glücklich, dass es diese Erfindungen der Technik gibt.
Nachdem aber alle Altenheime und Pflegeeinrichtungen zum Schutz der Menschen aufgrund der Corona-Krise geschlossen waren, Oma und Opa nicht besucht werden durften, es keine Begegnungen mit der Familie und Freunden gab, haben sich die Soroptimistinnen etwas Besonderes zur Überbrückung der Trennung einfallen lassen: Je ein Tablet wurde den beiden Pflegeheimen in Stockerau und den Behindertenheimen Stockerau und Oberrohrbach gespendet, um über Videokommunikation den Kontakt der Bewohnerinnen und Bewohner mit Familie und Freunden zu ermöglichen und ihnen so ein besseres Gefühl von Nähe zu ermöglichen
Weltweit feiern Onlineservices einen Siegeszug, Schulunterricht findet per Videokonferenz statt, doch für viele alte Menschen war es das erste Mal, dass sie ihr Enkelkind auf digitalem Weg treffen, zum Geburtstag gratulieren oder endlich einmal wieder bekannte Gesichter sehen konnten. „Für die Menschen war die Einsamkeit in diesen Tagen ein besonders großes Problem und auch die Angehörigen draußen hatten Sehnsucht nach ihnen“, begründet Unions-Präsidentin Marcella Sigmund-Graff die Aktion. „Auf dem Tablet sind die Personen viel besser zu sehen, als auf einem Handy-Display.“ Durch die Tablet-Aktion konnte ein Highlight für die Bewohnerinnen und Bewohner gesetzt und so zur Bewältigung dieser besonderen Situation beitragen
werden, um das großartige Engagement der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter dieser Einrichtungen zu unterstützen und zu erleichtern.
Soroptimist Stockerau bleibt auch hier seinem Ziel treu, humanitär in der Gesellschaft zu wirken. SI Österreichische Union und die österreichischen Clubs haben insgesamt 120 Tablets für Alten- und Pflegeheime im ganzen Land gespendet.
Hoffen wir, dass diese Erfahrung uns gelehrt hat, wie wichtig unsere soroptimistischen Freundschaften sind und werden wir nicht müde, diese auch weiterhin zu pflegen. Es ist besonders in schwierigen Zeiten schön zu wissen, dass jemand da ist, der uns die Hand reicht. Manchmal müssen wir nur danach fragen.